
Weibliche und männliche Energie – gemeinsam oder getrennt betrachten?
Diese beiden Begriffe sind aktuell in aller Munde, ein regelrechter Hype der da ausgebrochen ist. Ich würde das hiermit einmal aufgreifen und näher durchleuchten, was sich hinter den Begriffen „weibliche Energie“ und „männlicher Energie“ versteckt.
Der Ursprung:
In der chinesischen Philosophie wurde die Frau durch ihre körperlichen und energetischen Eigenschaften dem Yin zugeordnet und der Mann wurde energetisch dem Yang zugeordnet.
Diese Zuordnung basiert auf uralten Beobachtungen:
Frau (Yin): zyklisch, empfangend, intuitiv, nährend – vergleichbar mit der Erde, die den Samen aufnimmt.
Mann (Yang): aktiv, linear, initiierend, strukturierend – vergleichbar mit der Sonne, die Wachstum durch Licht und Wärme ermöglicht.
Es beschreibt zwei gegensätzliche und zugleich ergänzende Energien, die in allem wirken – in der Natur, im Universum und in uns selbst.
Dabei geht es nicht um Gut oder Schlecht, sondern um ein Zusammenspiel, das Leben erst möglich macht. Yin und Yang brauchen einander, um Balance und Harmonie zu schaffen.
Yin (weibliche Energie) |
Yang (männliche Energie) |
Empfangend |
Gebend |
Ruhe, Passivität |
Aktivität, Dynamik |
Intuition |
Logik |
Innenwelt |
Außenwelt |
Nacht, Mond, Wasser |
Tag, Sonne, Feuer |
Loslassen, Hingabe |
Kontrolle, Durchsetzung |
Kühle, Tiefe |
Wärme, Aufstieg |
Die weibliche Energie steht für das Empfangende, Fühlende, Ruhige. Es gibt den Raum für Entstehung und Entwicklung frei.
Während die männliche Energie für das Gebende, Handelnde, Strukturierende steht. Es bringt die Bewegung und den Impuls in unser Leben.
Beide Energien sind gleich wichtig – sie erschaffen gemeinsam die Dynamik, Schöpfung und Gleichgewicht - wie Tag und Nacht, Sonne und Mond, Ebbe und Flut, Licht und Schatten, Wärme und Kälte, usw.
Yin und Yang sind wie dein Ein- und Ausatmen.
Erst zusammen lassen sie dich ganz lebendig sein.
Weibliche und männlich Energie in Beziehungen:
Yin in Beziehungen |
Yang in Beziehungen |
Raum für Gefühle schaffen |
Richtung geben, handeln |
Zuhören, verstehen |
Entscheidungen treffen, führen |
Nähe zulassen, vertrauen |
Schutz geben, Klarheit schaffen |
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Eine harmonische Beziehung lebt vom Wechselspiel beider Energien:
Empfangen und Geben, Gefühl und Handlung, Tiefe und Struktur. Wenn beide Energien im Gleichgewicht sind, entsteht echte Verbundenheit.
Wenn eine Energie dominiert, kann es zu Stagnation (zu viel Yin) oder Machtkämpfen (zu viel Yang) kommen.
Wenn Du deine weibliche Energie stärken willst, nimm dir Zeit für Innenschau und Stille. Drücke deine Gefühle aus und lasse sie zu. Nimm Hilfe an. Sei kreativ (Malen, Tanzen, Schreiben).
Um deine männliche Energie zu stärken, versuche dir klare Ziele setzen und fokussiert zu handeln. Schaffe Strukturen und setze dir Prioritäten. Triff Entscheidungen und übernimm Verantwortung. Ziehe Grenzen, wo sie nötig sind.
Eine kleine Balance-Übung für jeden Tag:
Morgens fühlen: "Was brauche ich heute?" (weibliche Energie)
Danach klären: "Was möchte ich heute bewirken?" (männliche Energie)
Du musst dich nicht festlegen, du bist nicht nur in deiner weiblichen oder männlichen Energie verharrst.
Beides lebt in dir und du darfst jeden Tag neu wählen, welche Energie gerade heilsam für dich ist. Dass das nicht immer alles so einfach ist, wie es sich liest, das ist uns beiden sicher klar. Es geht um das bewusstwerden und den Willen zu haben, es so zu ändern, dass es für dich passt.